Weiche Federn als HechelfedernÜber Trockenfliegenhecheln wird immer sehr viel gesprochen und die Techniken und Materialen sind alle ziemlich gut bekannt. Die weichen Federn für Nassfliegen- und Nymphenhecheln werden dagegen kaum irgendwo beschrieben. Ich will hier einige geeignete Federn und ihre Wirkung zeigen. Zu dieser Seite gehört inhaltlich auch die Vorstellung der Bindetechniken für weiche Hecheln. Alle weichen Federn haben relativ viel Flaum. Die meisten stammen von Hühnerartigen Vögeln oder verschiedenen Enten, allen voran Stockenten (Mallard). Der Flaum ist meist Abfall, den Flaum von Entenfedern kann man aber auch wieder für Fliegen wie die Entenflaumnymphe verwenden. In den USA gibt es mittlerweile zwei bemerkenswerte Trends. Zum Einen werden die klassischen Nassfliegen wieder beliebter, da die Leute auch wieder mit “alten” Techniken und Material fischen wollen. Zum anderen entdeckt man das Spielen der weichen Hecheln im Wasser und nutzt es für modernes Nymphen- und Nassfliegenfischen. Ich werde später einige dieser modernen Muster binden, in einer Fotogalerie und Bindeanleitungen einstellen. Mit weichen Hecheln, besonders Hennenhecheln kann man die klassischen Fliegen wie Coachman, Märzbraune u.ä. gut binden. Bekann sind auch die North Country Spiders, meist sparsam gebundene Nassfliegen mit einer Wildhechel (Rebhuhn, Waldschnepfe u.ä.). Besonders für nicht so versierte Binder eignen sich diese effektiven Muster, eine Bindeanleitung für die Black Spider habe ich auf meiner Seite. Die Fliege auf dem linken Bild entspricht einer einfachen Fliege, sie ist aber mit einem Körper aus UV-Dubbing gebunden. Sie sehen also, dass sich die weichen Hecheln auch mit modernen Materialien gut vertragen. Wenn Sie das Binden mit weichen Hecheln anfangen wollen, empfehle ich Ihnen, einen genetischen Hennenbalg von Whiting, Keough oder Metz zu kaufen. Später sollten Sie über einen Rebhuhnbalg nachdenken. Auf den folgenden Registern zeige ich Ihnen verschiedene Federn, die sich für weiche Hecheln eignen.
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lange HennenhechelEin Hennenbalg besitzt 2 verschiedene Hecheln, von oben in der Mitte des Balg befinden sich die langen Hechelfedern. Diese Federn sind wie bei einem Hahnenbalg auch in verschiedenen Fiberlängen vorhanden. Sie haben Federn für verschiedene Hakengrößen. Seitlich befinden sich breite Federn mit mehr und dichteren Fibern, die ich auf der nächsten Registerkarte beschreibe. Die langen Feder eignen sich zum Einbinden für die Standardmethode und natürlich auch für Palmerhecheln. Die Kiele der langen Hennenhecheln sind etwas stärker als bei genetischen Trockenfliegenhecheln. Bindet man die Hechel mit der ganzen Feder ein, erhält man eine relativ dichte Behechelung (Bild oben). Allgemein sollte man eher eine sparsam gebundene Hechel bevorzugen. Auf dem linken Bild sind 2 Hennenbälge von Keough abgebildet, die wie auch die anderen genetischen Bälge gute Qualität aufweisen. Von indischen und chinesischen Bälgen sollte man nicht viel erwarten, obwohl sie oftmals schöne Färbungen aufweisen. |
Die breiten Hennenhechelfedern sind dichter als die Hechelfedern aus der Mitte des Balges. Sie eignen sich für das Einbinden mit der Standardmethode, der Leisenringmethode und der kompensierten Hechel. .Die Federn sind stabil und unkritisch zu verarbeiten. Die Fibern neigen dazu verhakt zu bleiben, was man aber durch manuelles Trennen gut beseitigen kann. Diese Art Federn finden sich auch oft an der Seite von Hahnenhechel, die Sie auf die gleiche Art und Weise verarbeiten können. Die Federn eignen sich auch für geschnittene Flügel (Cutwings) von Trockenfliegen und den Flügelbrenner. Klebt man die Federn auf einen Gaze oder Damenstrumpf, der auf einen Rahmen gespannt ist, kann man so schöne und stabile Sedgeflügel erhalten (slowenische Sedgeflügel).Für klassische Flügel von Nass- und Trockenfliegen sind sie aber kaum geeignet. |
PerlhuhnPerlhuhnhfedern sind beim sehr verbreitet und in natur und gefärbt erhältlich, sie werden hauptsächlich für Streamer aber auch für Nassfliegen und Nymphen verwendet. Die meisten Federn weisen lange Hecheln auf , deshalb bieten sich zwei Methoden an, mit der verteilten Hechel oder der kompensierten Hechel. Hat man kleine Federn, so empfiehlt sich natürlich die Leisenring- oder die Standardmethode. Der Kiel am unteren Ende der Federn ist nicht sehr stabil, was bei vielen Federn von Hühnerartigen so ist. Die Hechel hat eine schöne schwarz weiße Färbung, was sich auch für Nymphenbeinchen anbietet.
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Rebhuhn - PartridgeRebhuhnfedern gehören zu den gebräuchlichsten Federn für Nassfliegen und Nymphen. Meist sind sie als Rupf erhältlich, es gibt aber auch schöne Bälge zu kaufen, die meist unter dem Namen Hungarian Partridge erhältlich sind. Ich rate von den meisten Rupftüten ab, da die Qualität nicht erkennbar bis schlecht ist. Die Bälge sind besser, da alle Arten von Federn enthalten sind. Wenn Sie einen Balg mit Flügeln und Schwanz bekommen können, sollten Sie diesen kaufen, da die Flügel-. und Schwanzfedern wiederum für Flügel eingesetzt werden können. Für viele klassische Fliegen wird Rebhuhn benötigt. Brahma Henne wird als Ersatz für Rebhuhn von manchen Händlern vorgeschlagen, was daran lag, dass es in den letzten Jahren nicht genug Rebhuhn auf dem Markt gab. Brahma Henne ist für mich aber kein Ersatz, sondern eine andere Hechelfeder, mit entsprechend anderen Aussehen. |
Fasanen- BrustfedernAm Fasan gibt es viele Federn, die sich für weiche Hecheln eignen, als Beispiel nehme ich die Brustfeder des männlichen Fasans, die einen metallischen Schimmer besitzt. Die Federn haben kürzere Fibern, so dass man sie mit der Leisenring- oder der Standard Methode einbinden kann. Sie können die Federn auf dem Markt erhalten, sie sind aber nicht oft in den Geschäften erhältlich. |
Waldschnepfe - WoodcockDie Waldschnepfenfedern sind bei uns fast nur als Rupf erhältlich. Die Federn sind sehr weich und fein. Sie werden für klassische Muster verwendet. Die Federn sind nicht allzu stabil und müssen vorsichtig eingebunden werden. Die Hechelfibern sind lang und deshalb ist die von mir empfohlenen Methode die verteilte Hechel. Die weichen Federn arbeiten sehr schön im Wasser, deshalb setze ich sie auch gerne ein. Die Hechel wirkt filigraner als z.B. Rebhuhn. Die Federn sind für geübte Fliegenbinder. This image comes from the book Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas (Natural history of the birds of central Europe) of 1905 or his earlier works. The copyrights for those books have expired and this image is in the public domain. |
KönigsfasanKönigsfasanenfedern sind als Rupf erhältlich, sie sind schön gestreift gezeichnet und weisen einen leichten metallischen Schimmer auf. Die Federn haben mittlere bis lange Fibern und können mit der Fiberlänge entsprechenden Methode verarbeitet werden. Die Federn sind in der Verabreitung unkritisch. Bisher sind die Federn nicht allzu gebräuchlich, was auch für andere Federn von Fasanenartigen gilt, es lohnt sich aber, diese Federn mal zu probieren.Auf dem unteren Bild sieht man, dass die Zeichnung der Federn in der Fliege eine schöne Wirkung ergibt.
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Wachtel - QuailWachtelfedern eignen sich sehr gut für kleinere Nassfliegen und Nymphen. Die Federn sind um einiges kleiner als z.B. beim Rebhuhn. Die Federn können in Leisenring- oder Standardmethode gut verarbeitet werden. Aufgrund der Größe ist ein Einbinden mit der Spitze nicht anzuraten. Ich empfehle Wachtel anstatt Rebhuhn für kleine Nymphen und Nassfliegen. Im Handel ist in Deutschland nur Wachtelrupf erhältlich, leider keine Bälge. |
Rothuhn - French PartridgeRothuhn ist ein anders klassisches Material zum Fliegenbinden, das bei uns mittlerweile nicht mehr so verbreitet ist. Der Effekt in der Hechel ist aber besonders. Die Fibern sind lange, deshalb bietet sich das Einbinden mit der verteilten Hechel an, möglich ist natürlich auch die kompensierte Hechel.Die geeignete Hakengröße ist bei 8-12, bei kleineren Federn wird der Farbeffekt nicht mehr vorhanden sein.
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Stockente männlich - MallardFlanken und Körperfedern der männlichen Stockente und anderer männlichen Enten, wiesen eine melierte Zeichnung auf, die sie für den Fliegenbinder so interessant machen. Diese Federn gehören zu den am meisten verwendeten, sie werden nicht nur für Hecheln sondern auch für Trockenfliegen- und Nassfliegenflügel und als Schwänze eingesetzt. Die Federn besitzen meist längere Fibern und sollten daher am Besten als kompensierte Hechel, wie auf dem Foto links, gebunden werden. Die Federn andererer Entenarten haben die gleiche Zeichnung, die jedoch in Stärke und Farbe differiert. Besonders begehrt sind die Bronzefarbenen Federn (bronce Mallard) und die gelblichen. Die Federn sind überall in natur und gefärbt erhältlich. gefärbt würde ich Ihnen die gelb gefärbten empfehlen, die sich gut in den Catskill Fliegen (Cahill- , Gordon und Hendricksson Muster) als Flügel verwenden lassen. |
Stockente weiblichAuch die Körperfedern der weiblichen Stockente werden gerne verwendet. Sie sind sehr weich und haben eingebunden als Hechel eine leichte Braunfärbung. Als weiche Hechel eingebunden können sie mit allen Methoden, entsprechend Ihrer Fiberlänge eingebunden werden. Die Federn eignen sich auch sehr gut für Sedge Flügel, für die man sie nicht mal lackieren muss. |
Pfau - PeacockEtwas ungewöhnlich ist die Verwendung von Pfauen Körperfedern, die aber einen wunderbaren metallischen Effekt ergeben. Eingebunden werden die Federn fast immer mit der Methode kompensierte Hechel. Die Fibern sind zu lange für die anderen Mehtoden. Es gibt viele Federn, wie z.B. vom Goldfasan, die einen ähnlichen Aufbau haben und daher auf die gleiche Weise verwendet werden können, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. |
Soft-Hackles weiche Federn
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